Willkommen zum Tipp der Woche. Jeden Sonntag um 12 Uhr bietet die App „Senioren mit Smartphone“ neue Tipps zu Smartphone und Internet für Senioren und Technikinteressierte.
Die elektronische Patientenakte (kurz: ePA) startet in wenigen Tagen in Deutschland. Was das für Sie bedeutet und worauf Sie achten sollten, erkläre ich Ihnen heute.
Was ist die elektronische Patientenakte? Die elektronische Patientenakte ist eine digitale Akte, in der alle Ihre Gesundheitsdaten gespeichert werden sollen. Das bedeutet, dass zum Beispiel Arztbriefe, Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenpläne digital gespeichert werden. Der große Vorteil: Im Notfall können Ärzte schnell auf wichtige Informationen zugreifen.
Was Sie wissen sollten:
- Ab diesem Jahr wird die elektronische Patientenakte automatisch für alle gesetzlich Versicherten eingerichtet
- Sie müssen dem nicht zustimmen – Sie können jederzeit widersprechen
- Viele Experten raten aktuell zum Widerspruch, da die Sicherheit der Daten noch nicht ausreichend gewährleistet ist
- Ihre Krankenkasse muss Sie über die Einführung und Ihre Rechte informieren
Warum raten Experten zum Widerspruch? Bei Gesundheitsdaten handelt es sich um sehr persönliche und schützenswerte Informationen. Experten haben Sicherheitslücken gefunden, die erst geschlossen werden müssen. Es besteht die Sorge, dass die Daten in falsche Hände geraten könnten.
Die Computer Bild berichtet am 11.01.25:
„Hintergrund dieser Befürchtungen sind gravierende Sicherheitslücken, die der Chaos Computer Club (CCC) beim 38. Chaos Communication Congress aufdeckte. Laut CCC hätten Unbefugte Zugang zu fremden Gesundheitsdaten erlangen können, da es theoretisch sehr einfach wäre, gültige Heilberufs- und Praxisausweise zu beschaffen. Verantwortlich dafür seien Mängel in den Ausgabeprozessen, den ePA-Beantragungsportalen sowie im täglichen Umgang mit den Patienten-Karten. Aus diesem Grund erklärt der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, er könne seinen Patienten derzeit die Nutzung der ePA nicht empfehlen. Das Bundesgesundheitsministerium ist jedoch anderer Meinung: Es stuft die CCC-Entdeckungen als „theoretisches Problem“ ein, das bis zur flächendeckenden Einführung der ePA behoben sein werde, so das Ärzteblatt.“
Quelle: https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-aerzte-empfehlen-elektronische-Patientenakte-ablehnen-39332013.html
Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die ePA erst dann vollständig freigeben, wenn alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/lauterbach-epa-start-nur-bei-voller-sicherheit-152273/
Wie sollte man sich entscheiden?
Da einige Fachverbände aus Medizin und Technik dem Ganzen derzeit sehr kritisch gegenüberstehen, kann eine Ablehnung in Betracht gezogen werden, bis die Fehler behoben sind und die Sicherheitsexperten grünes Licht geben.
Was können Sie tun?
- Warten Sie auf Post von Ihrer Krankenkasse – dort werden Sie über die elektronische Patientenakte informiert bzw. sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse
- Entscheiden Sie dann in Ruhe, ob Sie die elektronische Patientenakte nutzen möchten
- Wenn Sie der Nutzung widersprechen möchten, teilen Sie dies Ihrer Krankenkasse mit
- Lassen Sie sich von Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Arzt beraten, wenn Sie unsicher sind
Es ist wichtig zu wissen: Sie müssen sich nicht sofort entscheiden. Sie können der elektronischen Patientenakte auch später noch widersprechen oder sie später nutzen, wenn die Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind.
Die ePA ist jedoch ein Opt-Out-Verfahren. Also anders als bei Cookies / der Datenschutzgrundverordnung, wo es Opt-In ist. Also nur mit Einwilligung dürfen Daten erhoben werden ist Opt-Out nur mit Widerspruch dürfen keine Daten erhoben werden.
Wie entscheiden Sie sich?
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Bis nächste Woche und viel Spaß mit den neuen Möglichkeiten. Der nächste Tipp der Woche erscheint am kommenden Sonntag, den 19.01.25 um 12 Uhr. Bleiben Sie gesund und mit freundlichen Grüßen Jonah.